„Die Liebe Christi drängt uns“
Vinzenz Pallotti

Apostolatskreis Hofstetten


Apostolatskreis Hofstetten

Am 1. September 1990 übernahm P. Norbert Lauinger SAC die Rektorstelle im Apostolatshaus der Pallottiner in Hofstetten. In einem Informationsgespräch mit dem „Bayerwald Echo“ stellte er sich damals der Öffentlichkeit vor und erläuterte seine Ziele. P. Lauinger machte es sich zur Aufgabe „gelebtes Evangelium zu vermitteln und zusammen mit Laien nach der Idee von Vinzenz Pallotti zu evangelisieren“. Er lud interessierte Christinnen und Christen ein, „sich in die Liebe Gottes zu vertiefen, sich von ihr anstecken zu lassen und diese Liebe zu den Menschen zu bringen.“ Vornehmlich Laien sollen teilhaben am pallottinischen geistlichen Leben an diesem Haus, „um sie dadurch zu befähigen, von dem, was Glauben heißt und will, vor Ort in der Familie und Gemeinde frohe Botschaft zu vermitteln in Wort und Tat.“

Bereits im Dezember 1990 folgten einige Personen aus der Umgebung von Hofstetten dieser Einladung, es kam zu ersten Treffen am Haus, und am 21. Januar 1991 traf sich die neue Gruppe zum ersten gemeinsamen Bibelteilen. Dies war der Beginn eines gemeinsamen Glaubensweges. Neben dem regelmäßigen Bibelteilen nahmen die Mitglieder des Kreises am spirituellen Angebot des Hauses teil und wurden selbst vielfältig apostolisch tätig. In den folgenden Jahren beschäftigte man sich intensiv mit Vinzenz Pallotti und seiner Spiritualität. Das mündete 1995 in den Wunsch, Mitglied in der „Vereinigung des Katholischen Apostolates (UAC)“ zu werden. Die regelmäßigen Treffen wurden inhaltlich erweitert; zu den Bibelgesprächen kamen Eucharistiefeiern, Lebenteilen, Kontemplationen und spirituelle Gemeinschaftstage. Schließlich wurde ein Statut erarbeitet, und am 23. Januar 2000 wurde der jetzt so genannte „Apostolatskreis Hofstetten (AKH)“ mit seinen zwölf Mitgliedern während eines feierlichen Gottesdienstes in der Hauskapelle als Gliedgemeinschaft in die UAC aufgenommen.

Mittlerweile besteht dieser feste Kreis also seit über 20 Jahren. Die Mitglieder, Frauen und Männer aus der nahen und weiteren Umgebung von Hofstetten, haben sich in besonderer Weise zur Mitgliedschaft verpflichtet; darüber hinaus gibt es auch eine Gruppe an Freunden und Freundinnen, die ohne verpflichtende Mitgliedschaft am Leben der Gruppe teilhaben.

Das Apostolatshaus Hofstetten mit der Meindl-Kapelle ist das spirituelle Zentrum dieser Gruppe, ein Ort des Austausches und gemeinsamer Veranstaltungen, aber auch ein Ort der Aussendung, von dem aus die Mitglieder entsprechend ihres je eigenen Charismas in ihrem Lebensumfeld apostolisch tätig werden.


Hier finden Sie unser Halbjahresprogramm ( bitte anklicken)

Die Vereinigung des Katholischen Apostolates


Der römische Priester Vinzenz Pallotti (1795-1850) war als Seelsorger, theologischer Lehrer und Organisator karitativer Werke in vielfältiger Weise tätig. Er entwickelte aus seinem persönlichen Glaubensleben und den Erfahrungen einer politisch und kirchlich äußerst angespannten Zeit die Vision einer Kirche, in der Priester, Ordenschristen und Laien entsprechend ihres je eigenen Charismas zusammenwirken, um den Glauben zu vertiefen, auszubreiten und die Werke der Liebe zu vermehren. Gründend auf der Gottebenbildlichkeit aller Menschen sprach er auch allen Menschen eine Teilhabe am apostolischen Auftrag Jesu zu.

1835 initiierte Pallotti dann die Gründung einer „Vereinigung des Katholischen Apostolates“, die noch im selben Jahr von der römischen Diözesanleitung und vom Papst den Segen bekam. Diese schnell wachsende Gruppe aus Klerikern, Ordenschristen und Laien übernahm vielfältigste Aufgaben innerhalb der Gemeinden Roms und engagierte sich für die Missionsarbeit.

1838 errichtete die Vereinigung eine Schwesterngemeinschaft für ein Mädchenheim, woraus sich die „Pallottinerinnen“ entwickelten. 1846 bekam eine Priester- und Brüdergemeinschaft innerhalb der Vereinigung eine festere Gestalt, daraus gingen die „Pallottiner“ hervor. Beide Gemeinschaften gelten als von Pallotti selbst gegründete Kerngemeinschaften der Vereinigung.

Nach dem frühen Tod Pallottis am 22. Januar 1850 nahm die Mitgliederzahl der Vereinigung stark ab. Die beiden Kerngemeinschaften der Pallottiner und Pallottinerinnen blieben aber bestehen und entwickelten sich im Laufe der Zeit zu bedeutenden karitativen und missionarischen Gemeinschaften.

Das Ursprungscharisma Pallottis im Sinne der Vereinigung ging jedoch niemals verloren. Vor allem in Deutschland wurde dieser Gedanke in der Apostolischen Schönstattbewegung ab 1912 wieder aufgegriffen und erlebte eine Blüte. Auch sonst entstanden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einige Gemeinschaften, die sich der Spiritualität Pallottis verpflichtet fühlten.

Ausgelöst von den Reformen des 2. Vatikanischen Konzils kam es auch bei den pallottinischen Gemeinschaften zu einer verstärken Rückbesinnung auf die Ursprünge. Besonders das Jubiläumsjahr 1985 („150 Jahre Vereinigung des Katholischen Apostolates“) brachte einen enormen Antrieb, die Vereinigung in seiner ursprünglichen Intention zu verwirklichen und ihr eine kirchenrechtliche Anerkennung zu geben.

In den 1990er Jahren wurde von den pallottinischen Gemeinschaften ein Generalstatut erarbeitet. Im Jahr 2003 wurde die Vereinigung durch päpstliches Dekret als „Öffentlicher internationaler Verein von Gläubigen“ errichtet und das Generalstatut zunächst ad experimentum, schließlich 2008 endgültig approbiert.

Heute ist die Vereinigung des Katholischen Apostolates eine weltweite Gemeinschaft mit ihrem spirituellen Zentrum an der römischen Grabeskirche des 1963 heilig gesprochenen Vinzenz Pallotti, St. Salvatore in Onda, mit dem Generalat der Pallottiner. Als „zentraler und bewegender Teil“ der Gemeinschaft fungieren die Pallottiner als Garant für das pallottinische Charisma.

Neben den Kerngemeinschaften gibt es auf allen Kontinenten Gruppen (so genannte Gliedgemeinschaften) und Einzelmitglieder, die ihre apostolische Aufgabe in Autonomie wahrnehmen, durch das Charisma Pallottis jedoch untereinander verbunden sind.

Zur Spiritualität der Vereinigung des Katholischen Apostolates


Vinzenz Pallotti war als mystisch begnadeter Mann tief betroffen und durchdrungen von der Liebe Gottes zu uns Menschen. Mit seinem ganzen Leben wollte er auf diese Liebe Gottes eine Antwort geben. Deshalb lautete sein Leitwort entsprechend einem Leitmotiv, das wir vom Apostels Paulus kennen: „Die Liebe Christi drängt uns“. Pallotti spürte in sich, im inneren Blick auf diese Liebe Gottes, schmerzlich die Begrenztheit und Unzulänglichkeit seiner persönlichen „Lebensantwort“ dieser Liebe Gottes gegenüber. Und deshalb rief er die ganze Welt, alle ihre Geschöpfe, und da in erster Linie eben alle Menschen, dazu auf, mit ihm auf diese „unendliche“ Liebe, wie er sie immer wieder nannte, zu antworten. Darin liegt der Ursprung zur Gründung der Vereinigung des Katholischen Apostolates. Wenn wir deshalb nach der Spiritualität der Vereinigung des Katholischen Apostolates fragen, so ergibt sich im Blick auf ihren Gründer Vinzenz Pallotti die Antwort: Alle Menschen sollen mit allen Mitteln und Möglichkeiten dazu hingeführt werden, Gott immer mehr kennen und inniger lieben zu lernen, sei es durch die Vertiefung in die Hl. Schrift, sei es durch das Studium oder durch ein Leben der Meditation und des Gebetes. Dadurch selber betroffen  von dieser Liebe, sollen sie möglichst viele weitere Menschen für diese Liebe Gottes begeistern, bis schließlich die ganze Welt von dieser Liebe bewegt, „die eine Herde unter dem einen Hirten Jesus Christus vereint ist“, wie Vinzenz Pallotti das Ziel des Wirkens seiner Vereinigung selber definiert.

Ein wesentlicher Gesichtspunkt der Spiritualität der Vereinigung des Katholischen Apostolates findet sich in dem Wort „Vereinigung“. Vinzenz Pallotti ist davon überzeugt, dass das, was eine einzelne Person tut, nur begrenzte Wirkung hat. Was hingegen viele gemeinsam, mit ganzer Kraft und mit demselben Ziel tun, hat eine entsprechend größere Wirkung. Deshalb ist für Vinzenz Pallotti das „Miteinander“ so wichtig und deshalb die Gründung einer „Vereinigung“, in der alle auf Christus schauen, alle von der Liebe Christi lernen, alle sich in dieser Liebe bestärken, indem sie sie einander weitersagen und im Miteinander auf sie antworten durch ein entsprechendes Leben. Man nennt das „ein Leben des Katholischen Apostolates.“    




Diejenigen Personen, die die Mitgliedschaft in der Vereinigung des Katholischen Apostolates anstreben, befassen sich intensiv mit pallottinischer Spiritualität. Dazu stehen Texte zur Verfügung, die in so genannten „Formationskursen“ oder in „Lehrbriefen“ Anwendung finden. Natürlich sind diese Ausführungen auch für alle anderen Interessierten zugänglich.

Zum Pallotti-Institut


Apostolatshaus

der Pallottiner Hofstetten

Hofstetten 1
93167 Falkenstein 

Tel: 09462/950-0

Fax: 09462/950-75 


exerzitienhaus-hofstetten@pallottiner.org
www.pallottiner-hofstetten.de